Das Neujahrskonzert des Kulturforum Hiddingsel e.V. im Haus der Klaviere war ein voller Erfolg! Etwa 130 Zuhörer, darunter auch erfreulich viele Jugendliche und Kinder, besuchten das Auftaktkonzert der neuen Konzertsaison mit den beiden Pianisten Chris Hopkins & Bernd Lhotzky.
Hier der Bericht von Felix Hüsch-Waligura in der Dülmener Zeitung von 9. Januar 2017
Hiddingsel. Einen sehr zufriedenen Eindruck machte die Vorsitzende des Kulturforums Hiddingsel, Annette Stroetmann, am Samstag, als trotz schlechter Wetterbedingungen viele Musikfreunde den Weg ins Haus Gottschling auf sich genommen hatten.
Chris Hopkins und Bernd Lhotzky ein „kongeniales Gespann“, so in der Ankündigung mit Vorschusslorbeeren bedacht, wurden diesem Anspruch mit ihrer humorvollen Moderation und musikalisch perfekten Performance mehr als gerecht.
Ideale Voraussetzungen für den spielerischen Hochgenuss hatte der Hausherr Gernot Gottschling den Protagonisten geschaffen. Die Kombination des neuen Bösendorfer 241 VC und eines 225-er Flügels aus der Wiener Instrumentenschmiede waren dem Duo wie auf den Leib geschnitten.
„Wir spielen klassische Stücke und eigene Arrangements. Wir improvisieren auch sehr viel und wissen nicht immer, was genau passiert.“ Mit diesen Worten transformierte Chris Hopkins seinen Humor in Koketterie.
Doch zu keinem Zeitpunkt ließen die beiden Profis Zweifel an ihrem Konzept, Können und ihrer künstlerischen Struktur aufkommen. Eine perfekte Inszenierung mit ausgeklügelten Details, routiniert, doch immer spannend. Mit ihrer eigenen Kreuzung aus „Für Elise“ von Ludwig van Beethoven und „Take Five“ von Dave Brubeck an zwei Flügeln, zeigten Chris Hopkins und Bernd Lhotzky, wie raffiniertes Arrangement gepaart mit atemberaubender Spielweise, aus einem 4/4 einen 5/4 Takt nomen est omen eine jazzige Darbietung wird.
Fritz Kreislers „Schön Rosmarin“ verwandelt das Duo in der Transkription von 1/4 auf 4/4 Takt, Kammermusik in eine Verschmelzung aus Swing, Blues und Ragtime mit unverwechselbar eigenständigem Charakter.
„Es gibt Menschen die behaupten C-Dur sei die einfachste Tonleiter der Welt. Das stimmt nicht! Bei Ges-Dur spielt man fast nur schwarze Tasten.“ Eine weitere kokette Bemerkung von Ch. Hopkins der sich wie Lhotzky auf allen Tasten bestens auskennt und diese in den improvisatorischen Parts auch möglichst alle bespielt.
In einem faszinierenden Arrangement von Claude Thornhills „Snowfall“ demonstrierten die Künstler, wie sich großartige Pianisten diese Vielfalt zu Nutze machen und den Reichtum an Tönen voll ausschöpfen.
Auch mit Werken von Cole Porter, Duke Ellington, George Gershwin und anderen Größen der Jazzmusik präsentierten sich die Ausnahmemusiker zu gleichen Teilen als exzellente Solisten wie auch hervorragende Begleiter.
Ein Glück für die Zuhörer, dass die Herren noch zwei Stücke im Repertoire für eine dringend erbetene Zugabe hatten.