Sie möchten sich ein Klavier zulegen, sind aber nicht „vom Fach“? Keine Sorge, das geht wohl den meisten Menschen so. Die einfachste Lösung: eine ausgiebige Beratung in einem Fachgeschäft. Sie werden feststellen, dass man auch als Laie Unterschiede zwischen verschiedenen Klavieren oder Flügeln heraushören und fühlen kann – ganz ohne Musikstudium oder Konzertabonnement. In unserem Fachgeschäft werden Sie umfassend beraten, damit Sie sich bei Ihrem Kauf für ein Klavier entscheiden, das perfekt zu Ihnen passt.
Die Beratung in unserem Fachgeschäft unterstützt Sie bei Ihrer Wahl. Für Laien ist es in der Regel eine Herausforderung, das Gehörte oder Gefühlte einzuordnen: Ist der „weiche“ Klang nun besser oder der „harte“? Bevorzugen Sie eine relativ schwere Spielart oder eine leichte? Welcher Klang passt zu „Ihrem Anschlag“?
Als Spielart verstehen die Klavierbauerin und der Klavierbauer die mechanische Rückmeldung, die das Instrument den Spielenden gibt – gemeinhin als „Anschlag“ bekannt. Dieser Begriff ist allerdings fachlich nicht korrekt. Ein Klavier kann keinen eigenen Anschlag haben. Er hängt von den Musizierenden ab und ist von Spielerin zu Spieler verschieden. Je nach Spielart klingt das Klavier oder der Flügel sogar unterschiedlich, weil der Spielende sich unterschiedlich an die Spielart anpasst. Ein Ziel der Beratung in unserem Fachgeschäft ist es, das Klavier mit dem passenden Klang und der passenden Spielart für Ihr individuelles Spiel zu finden.
Klang und Spielart sind also zwei zentrale Kriterien beim Kauf eines Klaviers. Vom Klang kann man behaupten, er sei Geschmackssache. Damit könnte das Thema erledigt sein. So einfach ist es allerdings nicht. Die Qualität des Instruments ist ein weiterer wichtiger Aspekt beim Klavierkauf. Die Geschicklichkeit der Spielerin oder des Spielers ist außerdem relevant.
Wenn ein Instrument der Spielerin oder dem Spieler kaum Möglichkeiten lässt, den Klang zu gestalten, ist es nicht das passende Klavier oder der geeignete Flügel. Ein Instrument, das auch beim leisesten Anschlag „losbrüllt“, ist außerdem nicht hochwertig. Die Spielerin oder der Spieler ist hauptsächlich damit beschäftigt, nicht zu laut zu spielen und die Energie zurückzuhalten – oder ordnet das als normal ein , was ebenfalls nicht besonders positiv wäre …
Umgekehrt muss der Klang auch nach oben hin differenzierbar sein. Typisch für ein Klavier ist es, dass es mit zunehmender Lautstärke, die sich fein abstufen lassen muss, auch eine sich verändernde Klangfarbe bekommt. Anders gesagt: Sie können beim Klavier die Klangfarbe – also die Zusammensetzung der Obertöne – nur differenzieren, wenn Sie auch die Lautstärke variieren. Ein Instrument, das leise gespielt genauso klingt wie laut, wäre langweilig.
Musik ist zu Klang gewordene Struktur und Emotion. Sie soll und kann die gesamte Bandbreite menschlichen Erlebens abbilden. Je größer die dynamische und klangfarbliche Palette eines Klaviers, desto hochwertiger ist es. In unserem Fachhandel werden Sie zu diesen Themen und verschiedenen Herstellern beraten und können die Unterschiede dank der Expertise der Beraterin oder des Beraters besser wahrnehmen und einordnen. So kaufen Sie das Instrument, das perfekt zu Ihnen passt.
Ein Tipp vorab: Ein Klavier hat bekanntlich 88 Tasten und es wäre schön, wenn der Klangeindruck in Bass, Mittellage und Diskant miteinander harmonieren würde. Anders gesagt: Wenn sich der Bass sehr laut und dynamisch gibt, die Mittellage nichtssagend und der Diskant schlapp klingt und sich kaum steigern lässt, ist das Klavier zum Kauf ungeeignet.
Ob eine helle oder dunkle Klangfarbe des Klaviers oder Flügels bevorzugt wird, ist dann tatsächlich Geschmackssache! Ist der Vokaleindruck des Instrumentalklangs eher offen und hell, klingt es wie „i“ oder „e“. Oder gleicht der Klang mehr einem dunklen „o“ oder „ö“? Das kann beides sehr schön und in sich stimmig sein. Sie entscheiden, welcher Klang Ihnen am besten gefällt.
Ein weiteres Charakteristikum des Klavierklangs: Ein einmal angeschlagener Ton entzieht sich weitgehend der weiteren Beeinflussung durch die Spielerin oder den Spieler. Beim Streich- oder Blasinstrument verhält es sich anders. Je nachdem, wie Sie den Ton in seinem zeitlichen Verlauf gestalten, klingt er verschieden. Beim Klavier ist es folgendermaßen: Der Anschlag muss „sitzen“, danach können Sie als Spielerin oder Spieler nur noch gut zuhören, wie sich der Ton oder Klang entwickelt. Im Anschluss können Sie versuchen, den Rest sinnvoll zu gestalten.
Ein typisches Beispiel: Bei einer Melodie in der zweigestrichenen Oktave muss man gut aufpassen, dass sich die Begleitung unterordnet und die Melodie nicht übertönt.
Was aber, wenn der Melodieton gar nicht trägt und in der Melodie nach ganz kurzer Zeit zur Substanzlosigkeit verkümmert? Es wird kaum möglich sein, eine Kantilene, also eine gesanglich vorgetragene Melodie, zu spielen. Die Zuhörenden nehmen den jeweils nachfolgenden Melodieton wegen des schnellen Verklingens der einzelnen Töne als neues Einzelereignis wahr und nicht die ganze spannungsgeladene Tonfolge.
Es kann sinnvoll sein, ein Klavier im Diskant mit Blick auf den Sekundenzeiger der Uhr zu testen. Die Unterschiede sind beträchtlich. Die Klangdauer ist ein direktes Qualitätskriterium!
Klangerzeugung ist bei einem so weitgehend mechanisierten Instrument wie dem Klavier nicht ohne Spielart zu denken. Diese ist zunächst einmal dann gut, wenn sie gleichmäßig ist. Ansonsten muss die Spielerin oder der Spieler die mechanischen Unterschiede ständig ausgleichen, und das kostet Aufmerksamkeit. Die Klavierbauerin oder der Klavierbauer spricht hier von einer gleichmäßigen Regulation. Das sind pro Taste 10 Maße, die millimetergenau eingehalten werden müssen – bei 88 Tasten ein großer Aufwand.
Auch Federstärken, die Reibung zwischen den Mechanikfiguren, die Hemmung der Tastenbewegung oder ungleichmäßige Achsgängigkeit müssen sorgfältig ausgearbeitet sein. Vertrauen Sie darauf, in unserem Fachgeschäft mit eigener Werkstatt neue und überholte gebrauchte Klaviere und Flügel in gut vorbereitetem Zustand anspielbereit vorzufinden und ausprobieren zu können.
Beim Privatkauf fallen alle erwähnten Vorteile weg. Das Fabrikat und vielleicht noch das Baujahr sind das Einzige, was Sie sicher in Erfahrung bringen können. Oft sind Instrumente noch nicht einmal halbwegs gut gestimmt, der Vergleich von Klangfarben ist gar nicht möglich. Hier sollte immer ein Klavierbauer oder eine Klavierbauerin hinzugezogen werden, um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.
Die Kosten für Stimmungen, Transport und eine Mechaniküberholung, die fast immer nötig ist, sind hinzuzurechnen. Außerdem gibt es zusätzliche Risiken: Beim Privatverkauf wird keine Gewährleistung gegeben. Kaufen Sie Ihr Klavier oder Ihren Flügel deshalb besser im Fachhandel und profitieren Sie von einer professionellen Beratung und der großen Auswahl von neuen und auch gebrauchten Klavieren.
Das Haus der Klaviere Gottschling unterstützt Sie gern bei Ihrer Entscheidung und bietet Ihnen hochwertige Dienstleistungen rund um das Tasteninstrument an. Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf, per Telefon 0 25 90 - 91 59 51 oder E-Mail. Oder besuchen Sie uns direkt vor Ort und überzeugen Sie sich selbst!